Mountainlife in Österreich
Nachdem unsere Reise mit dem Wohnmobil zu Ende ging, war für uns sicher, dass wir ein neues Zuhause möchten.Die Reise war auch eine Art Selbstfindung, nicht nur Abenteuer, denn wir sind aufgebrochen, mit der Idee sehr lange im Camper zu wohnen und sind wiedergekommen, mit einer neuen Sicht auf die Dinge und die Idee vom Mountainlife in Österreich entstand.
Die Zeit im Camper war eine der intensivsten Zeiten in unserem Leben, keine Zeit war so berührend, aufreibend, unsicher und aufrüttelnd wie diese. Mehr dazu, könnt ihr aber in unserem Beitrag zur Europatour lesen.
Für uns war also klar, ein neues Zuhause soll es sein und aus einigen Gründen war Deutschland keine Option mehr für uns. Die Gegend um Berlin-Brandenburg lieben wir, es wird immer auch ein Stückchen Heimat für uns sein und wir denken oft daran, auch weil unsere Familie dort lebt. Aber für uns ist die persönliche Freiheit ein großer Wert und wir haben unsere Überzeugungen, für die wir stehen.
Wir haben uns, oder eher gesagt Marit, für ein Leben ohne Schule entschieden und das wollen wir ihr ermöglichen. Leider ist Deutschland eines von zwei Ländern in Europa, in dem Homeschooling nicht möglich ist, daher haben wir uns für das doch sehr nahe liegende Land Österreich entschieden. In der Vergangenheit hatten wir schon viele Kontaktpunkte mit Österreich. Urlaube, Reisen und natürlich auch die Sprache, haben für uns dann auch den ausschlaggebenden Punkt gegeben.
Es fühlte sich gut an, auch von der Erfahrung, die das alles mit sich bringt, in Österreich zu leben und in das Land und seine Kulturen einzutauchen, also konnte das Mountainlife für uns in Österreich beginnen.
Nachdem wir eine schöne Wohnung mit Garten gefunden hatten, die unseren Vorstellungen entsprach, konnte unsere Zeit in Österreich beginnen. Es war ein sehr merkwürdiges Gefühl, mit einem neuen zu Hause, an einem fremden Ort und für Betti und mich war das, so denke ich, schwieriger als für die Kinder.
Da wir alles aufgelöst hatten, vor unserem Aufbruch 2017, musste erst alles wieder neu gekauft werden und ein kleiner Teil aus Berlin geholt werden, was bei unserer Familie auf dem Dachboden stand. Das war ein ganz schöner Akt! Ich bin damals mit dem PKW vom Salzburger Land nach Berlin, habe dort alles in einen Transporter geladen, bin damit nach Österreich und wieder zurück nach Berlin, dort wieder alles in den Transporter packen und zusammen mit unseren zwei Katzen, im Eiltempo nach Österreich.
Unsere Beiden Katzen hatten es bei Bettis Schwester sehr gut, sie hatte sie für die ganze Zeit beherbergt. Dafür sind wir ihr sehr dankbar. Wir lieben unsere Katzen und könnten uns nicht vorstellen, sie auf Dauer wegzugeben, sie sind ein Teil von uns, wir haben uns einmal für sie entschieden. Zum Glück gab es damals diese Option und somit konnte die gemeinsame Zeit wieder beginnen.
Wir haben in der Anfangszeit an einem Campingtisch gesessen, ohne Lampen und mit Matratzen auf dem Boden, das war sehr spartanisch, aber für uns war es Luxus, nach so viel Zeit im Camper.
Irgendwann hatten wir alles wieder zusammen und es wurde langsam wohnlich, zudem stand die Weihnachtszeit vor der Tür und mit dem großen Kamin, war alles sehr gemütlich und schön in unserem Haus mit Blick in die Berge. Gerade die Weihnachtszeit ist etwas, dass unbeschreiblich schön ist in den Bergen, vor allem im Salzburger Land. Salzburg hat in der Weihnachtszeit unglaublich schöne und urige Weihnachtsmärkte, es ist kaum zu schaffen alle zu besuchen und einer ist schöner als der andere.
Mountainlife in Österreich: Winter Wunderland
Die Weihnachtszeit war geprägt von basteln und backen, Betti hat ihre Liebe zum Backen erstmal gründlich ausgelebt, denn das funktionierte im Wohnmobil aus Platzgründen nicht so gut. Es gab im Dezember zudem so viel zu sehen: Weihnachtsmärkte, alte Bräuche, wie der Krampus- und Perchtenlauf, Wanderungen in der Weihnachtszeit oder Tagesausflüge auf unserem Lieblingsweihnachtsmarkt, dem Freilichtmuseum in Salzburg.
Das ist ein Ort, wo Bauernhäuser aus allen Zeitepochen, aus Österreich und Südtirol zusammengetragen wurden, wieder aufgebaut und so einen Ort bilden, der wie aus einer anderen Zeit kommt. Es braucht einen Tag, um an allen Bauernhäusern vorbei zu kommen, mit der Bahn zu fahren und dann eben in der Weihnachtszeit, an allen Aktivitäten teilzuhaben. Vom Schnitzen, bis Sterne falten, es gibt so viel zu machen, es ist einfach so himmlisch weihnachtlich dort. Diese Zeit war sehr wichtig für uns und hat uns ankommen lassen.
Einer der Hauptgründe, warum wir uns auch für Österreich entschieden hatten, erschien genau an Weihnachten…richtig dicker Schnee! In Mengen, wie ihn die Kinder noch nie gesehen hatten. Sie haben geschrien vor Freude und es wurde mit Sachen oder auch nackt in den Schnee gesprungen, wir haben den Schnee gefeiert. Auf Marits ToDo Liste stand schon lange ein Iglu zu bauen, welches dann natürlich auch gebaut wurde, mit einer Kerze drin und Platz für drei Kinder.
Unzählige Schneemänner wurden gebaut und die Aussicht war einfach grandios. Wir hatten das Glück, genau auf einem Berg zu wohnen, mit Blick auf die Stadt und die Berge drumherum. Einfach irre, wenn du morgens aus dem Bett kommst und verschneite, riesige Berge siehst. Wir hatten sogar den Blick auf das große Tennengebirge, was wirklich beeindruckend in der Landschaft liegt, der Inbegriff von Mountainlife in Österreich also. Zudem wurde noch ein Herzenswunsch von mir erfüllt, ich wollte wieder mehr Ski fahren. Ich liebe Wintersport und den Abfahrtsski. Mit 6 Jahren habe ich glücklicherweise angefangen das jährlich auszuleben.
Wir haben genau in einem Skigebiet gewohnt und waren nur wenige Minuten entfernt vom Hausberg und einem tollen Anfängerlift für die Kinder. Marit und Anni haben das sehr schnell gelernt, nach ein paar gemeinsamen Fahrten mit mir, haben sie die ersten Abfahrten allein gemeistert und waren schnell begeistert und fit.
Sie haben das wie ich, eher allein gelernt, lediglich etwas Technik, viel Ruhe und Zuspruch, damit keine Angst entsteht, waren meine Parts, den Rest haben sie ganz allein gemacht. Es folgten lange Monate mit viel Schnee, so viel Schnee, wie schon seit vielen Jahren nicht mehr…als wenn jemand oder etwas die Bestellung der Kinder gehört hätte.
Es war dieses Jahr, indem viele Menschen sogar so eingeschneit waren und nicht mehr aus ihren Häusern kamen, Hubschrauber flogen über Dächer und Wälder, um die Schneelast und damit die Gefahr von Lawinen zu verringern, irre viel Schnee und bei Fahrten auf der Autobahn, war die Gegenspur, samt Autos nicht mehr zu sehen, eine Wand aus Schnee lag dazwischen.
Ein Winter wie aus Märchen und wir sind froh, das mit den Kindern erlebt haben zu dürfen, so viel Schnee ist leider nicht mehr selbstverständlich in diesen Gegenden, zu warm ist es leider geworden.
Wir haben diesen Winter gelebt und genossen, mit Rodeln, Ski fahren, Wandern, Weihnachten, Schneeballschlachten, Schneebädern im Schlüppi und nicht enden wollendem Neuschnee, der sich noch bis in den März zog. Wir waren dann irgendwann wirklich satt und hatten unsere Reise nach Kroatien und nach Berlin geplant, wo wir einen Monat auf das Haus meiner Eltern aufgepasst haben, welche auch sehr gerne reisen und die Zeit in der Rente hierfür nutzen.
In Deutschland war, wie auch in Kroatien schon der Sommer angebrochen und somit haben wir die Zeit ohne Schnee sehr genossen.
Aber auch der Sommer ist sehr schön in Österreich, wenn er auch kurz ist, so ist es wundervoll ihn in den Bergen zu verbringen. Alles blüht in einer Pracht, die grünen Wiesen und die Berge im Hintergrund, meist noch mit einer Schneekappe. Es gibt irre viele Bäche und Flüsse, unglaublich schöne Seen und die Lebensqualität ist einfach gigantisch im Frühling und Sommer.
Baden in türkis blauem Wasser, barfuß in den eisigen Bächen, wandern und den Tag einfach so dahin laufen lassen, während die Kinder in einem Flussbett baden und vor Freude jubeln. Manchmal kam es vor, dass wir Besuch von Kühen oder Pferden hatten, die auch ein Bad oder einen Schluck frisches Wasser gesucht haben. Teilweise hatten es die Tiere sehr gut, weil viel Auslauf und viel Freiheit da waren.
Wenn es um die Landschaft und Nähe zur Natur geht, ist Österreich für uns ein Herzensort. Vor allem Marit, unsere Naturfee, liebt es draußen zu sein, pure Natur, bei Wind und Wetter, einfach alles aufsaugen und einfach nur sein. Es war eine großartige Erfahrung, für uns alle, so viel von diesem schönen Land erleben und erfahren zu dürfen. Es gibt so viel Kultur, auch abseits von Kirche, wie die alten Bauernbräuche.
Die Demut zur Natur ist hier noch tief verwurzelt, sie ist auch tacktgegebend und wenn das Wetter gerade will, dann scheint die Sonne und kurz darauf ist es kalt und stürmisch. Dann gibt es Schnee im Mai, den niemand braucht. Hier ist das Wetter und die Natur noch ein wenig mehr intakt, wenn auch nicht mehr so, wie noch vor 10 Jahren, denn auch hier ist der Klimawandel spürbar.
Wir haben keine negativen Erfahrungen gemacht, im Gegenteil, immer waren die Menschen freundlich zu uns und das per du auf der Straße ist sehr angenehm. Es geht hier eher um Freundschaften, enge Bindungen und Austausch. Sicher ist das auch abhängig von der Region, das ist in Städten wie Linz sicher nochmal ganz anders.
Hier im Salzburger Land waren wir einfach sehr für uns und die Kontakte, die wir hatten (bis auf 2 Familien), waren einfach zu sporadisch. Aber genau darum geht es. Es war eine Erfahrung für uns und wir wollten sie machen. Es ist wichtig, nicht schon vorher nein zu sagen, es könnte oder wird so oder so sein. Wir müssen erleben und erfahren, dann lernen wir uns selbst kennen, unsere Bedürfnisse und Wünsche. Zudem haben wir so viel gewonnen und es war ein Geschenk hier leben zu dürfen.
Wir lieben das Mountainlife in Österreich, aber ein neuer Abschnitt wird nun kommen, ein neues Land mit einer fremden Sprache, einer komplett anderen Umgebung, aber mit etwas, das uns mit der Zeit sehr doll bewusst und wichtig geworden ist: ein Leben mit Gleichgesinnten.
Uns geht es hier nicht um flüchtige Kontakte, um Menschen, die wir kennen, mit denen wir mal einen Kaffee trinken, es geht um Menschen, die uns verstehen und die ein ähnliches Lebenskonstrukt leben, um Familien die sich für Familie und Selbstbetreuung entschieden haben, um tiefe und tiefgründige Gespräche, um Erfahrungsaustausch und gegenseitige Unterstützung.
Ebenso geht es um Kinder, die im Homeschooling leben oder freilernen dürfen, um Kinder, die Kinder sind. Wir denken, wir haben einen Ort gefunden, der uns dies, den größten Teil des Jahres bieten wird, mit einer großen Community und Freunden, die wir dort schon haben. Nun freuen wir uns auf einen neuen Abschnitt. Das Leben will gelebt werden und wir sind hier auf dieser Erde, um Erfahrungen zu machen. Schauen wir mal was die Zukunft bringen wird.
Tschüss Mountainlife in Österreich, es war schön mit und bei dir.
Mountainlife in Österreich: Unsere Lieblingsecken und Geheimtips
Hier haben wir einige, wundervolle Orte, Lieblingsplätze und Geheimtipps für euch, die wir unbedingt mit euch teilen müssen. Das Salzburger Land steckt voll mit Schönheiten der Natur. An einige dieser Orte werden wir zurückkehren und uns daran erinnern wie es damals war. Also los gehts, hier sind unsere Lieblingsecken in Österreich.

doTERRA Anwendungen sind sehr vielseitig und spannend, aber fangen wir einmal ganz von vorn an. ...

Ich erzähle einfach mal unsere Geschichte, wie wir mit Homeschooling in Kontakt gekommen sind. A ...
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